Plattform Migration (Migrationsmuseum)
Ort: | Köln, Deutschland |
Kooperation: | Martin Schlunk |
Konzept mit: | DOMiD – Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland e.V. |
Zeitraum: | 2004 |
Kenndaten: | Neubau 7.200m², Albau 3.800m² |
Leistung: | Studie und Entwurf eines Dokumentationszentrum für Migration; Migrationsmuseum |
Die Aufgabe der „Plattform Migration“ ist das Sichtbarmachen von Migrationsprozessen. Dies drückt sich in Ausstellungen, Symposien, Podiumsdiskussionen, Tagungen, Wissen-schaftsprojekten, Workshops, künstlerischen Arbeiten und Darbietungen zum Thema Migration aus. Diese Veranstaltungen können natürlich nicht nur an einem Ort stattfinden, die Ergebnisse aber werden an einem Ort zusammengeführt, gesammelt, dokumentiert und neu ausgestellt. Der Ort an dem dies geschieht ist die Plattform Migration, bestehend aus einem Archiv mit Bibliothek, wissenschaftlichen Arbeitsplätzen, Werkstätten, Ateliers und Bereichen zur Lehr- und Bildungstätigkeit sowie einem Angegliederten Ausstellungsgebäude mit Seminarräumen, Veranstaltungs- und Kinosaal.
Die Plattform besteht aus gebauten Ebenen, die unterschiedliche Funktionen erfüllen. Zum einen erfolgt über die Ebenen die Zuwegung in die jeweiligen Gebäudeteile, zum anderen bilden sie Grundplatten, die die zwei Neubauten sichtbar vom Boden abheben und die vier mitbenutzten Bestandshallen mit anschließt. (eine Bestandshalle ist den Ausstellungsgebäude zugeordnet; die andere dem Archiv; die zwei weiteren beinhalten Information und Verwaltung sowie Gastronomie). Bei den zwei direkt angeschlossenen Bestandsgebäuden ermöglichen die Ebenen den barrierefreien Übergang. Insgesamt erfüllen die Ebenen im Bestand die Aufgabe die Flächen für die neuen Funktionen nutzbar zu machen (im Sinne des für den Städtebau beschriebenen Netzwerkes). Die Gebäudeteile bilden zusammen ein Ensemble um einen zentralen Platz.
Außer den funktionsgebundenen Aufgaben ist die Plattform ein architektonischer Ausdruck für die Bewegung und das Gefühl des Transitorischen in der Migration und des Gegensatzes in dem dies zu dem Schweren einer Sammlung steht. Auch macht die vom Boden abgehobene Plattform das Ankommen, das Nicht-Verwurzelt-Sein mit dem Gebiet deutlich. Oder so wie der Lyriker Jose Oliver das Leben der Migranten in Deutschland beschreibt, indem er von „einem Leben auf
Zehenspitzen“ spricht.